Bewerbungsanschreiben

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Wer denkt, dass die Personalabteilung jede Bewerbung bis in das kleinste Detail studiert, liegt leider falsch, denn in der Regel nimmt sich der Recruiter durchschnittlich nur maximal drei Minuten Zeit für eine Bewerbung. Gerade deshalb ist es von besonderer Wichtigkeit, dass der Personaler bereits innerhalb dieses kurzen Zeitraums einen umfassenden Überblick über die notwendigen Fähigkeiten und Qualifikationen des Bewerbers erhält.

Und wie schafft man das am besten? Genau, mit einer rundum gelungenen Bewerbung, samt aussagekräftigem Lebenslauf und einem ansprechenden Bewerbungsanschreiben. Aber wie muss so ein Anschreiben denn eigentlich aufgebaut sein? Welche Inhalte müssen darin vorkommen? Und worauf sollte man darüber hinaus noch achten, um den Personalchef von sich und den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen?

Vorab sei gesagt, dass die schriftliche Bewerbung ähnlich fungiert, wie eine persönliche Visitenkarte. Neben einer einwandfreien Rechtschreibung sollten daher vor allem auch überzeugende Argumente in den Vordergrund gestellt werden, da eine schriftliche Bewerbung eine Vielzahl verschiedener Parallelen zu gut gestalteten Werbeprospekten aufweist. Es geht hierbei jedoch nicht direkt um die Eroberung des Arbeitsplatzes, sondern vielmehr um die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Die Hauptaufgabe ist also vor allem, das Interesse des potentiell neuen Arbeitgebers zu wecken. Neben dem Deckblatt, dem Lebenslauf, einem Bewerbungsfoto und den nötigen Kenntnissen sowie Qualifikationen, wird dem Anschreiben eine große Bedeutung zugewiesen, denn im Gegenteil zu den anderen Bestandteilen der Bewerbung wird dieses Dokument in der Regel immer zuerst von dem zuständigen Mitarbeiter der Personalabteilung oder dem Leiter des Betriebes gelesen.

LEBENSLAUF, ANSCHREIBEN UND CO.:

Das Bewerbungsanschreiben gilt zusammen mit dem Lebenslauf (der auch unter dem Begriff Curriculum Vitae oder kurz Vita bekannt ist) als Kern einer jeden Bewerbung. Hierbei muss vor allem zum Ausdruck kommen, welche Voraussetzungen und Qualifikationen man mitbringt, um den Anforderungen der Stelle gerecht zu werden. Dementsprechend ist es auch absolut sinnvoll, die Anzeige der ausgeschriebenen Stelle aufmerksam zu lesen und nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip genau die Eigenschaften in das Bewerbungsanschreiben einzubringen, die vom zukünftigen Arbeitsgeber als notwendig erachtet werden. Im Allgemeinen gilt, dass sowohl der Lebenslauf als auch das Anschreiben auf weißem, sauberem und rauchfreiem Papier ihren Platz finden sollten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, ausreichend Platz zur linken (zwei bis vier Zentimeter) und zur rechten Seite (ein bis drei Zentimeter) zu lassen.

Zu den weiteren Formalien zählen außerdem die korrekte Angabe von Datum und Ort, sowie eine gleichmäßige Gliederung des Anschreibens im bekannten Blockformat. Gut zu wissen: Schon bei der Anrede kann man einige Pluspunkte sammeln. So ist es immer von Vorteil, den richtigen Ansprechpartner beim Namen zu nennen. Sollte man den Namen des zuständigen Mitarbeiters nicht kennen, so ist es ratsam, per Anruf oder auch E-Mail den Namen desjenigen zu erfragen. Ein weiterer Vorteil: Auf diesem Wege kann der Bewerber zeigen, dass er sich ausführlich mit der Anzeige auseinandergesetzt hat. Darüber hinaus sollte der Bewerber bereits im ersten Absatz Bezug auf den eigentlichen Bewerbungsanlass nehmen. Dies kann sowohl via Verweis auf die Anzeige, als auch auf das bereits geführte Erstgespräch mit dem zuständigen Mitarbeiter des Betriebes geschehen.

ALLES WISSENSWERTE ZUM AUFBAU:

Der nachfolgende Text beim Bewerbungsanschreiben sollte in jedem Fall übersichtlich gegliedert sein und keine zu komplizierten und verschachtelten Sätze beinhalten. Des Weiteren sollte ein Teil des Textes dem Interesse an dem zukünftigen Beruf oder der Berufsausbildung gewidmet sein. So kann der Bewerber bereits schon hier einen kurzen Einblick auf seine Motivation geben und sich an Fragen orientieren – wie beispielsweise warum dieser Beruf besonders interessant ist, wo die eigenen Ziele sind, warum man sich bewirbt und wo man im derzeitigen Leben steht (zum Beispiel noch in der Ausbildung oder mitten in der Masterarbeit). Wichtig ist zudem, dass das Bewerbungsanschreiben stets so individuell wie möglich formuliert wird.

Standardanschreiben (wo beispielsweise nur die Empfängeradresse ausgetauscht wird) – oder auch diverse Internetvorlagen – werden schnell von den Betrieben erkannt und bekommen in der Regel wenig Aufmerksamkeit. Darüber hinaus sollte das Bewerbungsanschreiben niemals mehr als eine DIN A4-Seite beanspruchen. Im Idealfall liegt die durchschnittliche Länge eines Anschreibens bei rund zehn Sätzen. Ebenso sollte der Bewerber nicht versäumen, einen Verweis auf die weiteren Anlagen unterhalb des Bewerbungsanschreibens anzubringen, sodass sich der verantwortliche Personaler möglichst frühzeitig einen kurzen Überblick über den Umfang der Bewerbung verschaffen kann. Zu dieser Art von Anlagen zählen unter anderem die dritte Seite, der Lebenslauf sowie beglaubigte Zeugnisse und Empfehlungsschreiben.

Persönliche Kenntnisse, private Interessen und aktiv ausgeübte Hobbys können natürlich gerne erwähnt werden, sollten aber mit Sorgfalt ausgewählt werden und für den zukünftigen Job von Interesse sein. So eignen sich beispielsweise Extremsportarten nur in den wenigsten Fällen, da sie bei dem Arbeitgeber die Befürchtung auf einen Arbeitsausfall des Neueingestellten erregen könnten. Zudem sollten auch keine Hobbys aufgelistet werden, die in Wirklichkeit nicht vom Bewerbenden ausgeübt werden, sondern lediglich dem perfekten Eindruck in der Bewerbung dienen. Stattdessen sollte man auf ein gesundes und authentisches Zwischenmaß achten. Dies können verschiedene Praktika oder auch verschiedenste Qualifikationen sein. Abschließend noch ein kleiner Tipp: Auch außerschulische Interessen gehören zu den besonderen Qualifikationen und sollten daher zumindest kurz beschrieben werden.

Mehr Infos zum Aufbau einer Bewerbungsmappe bietet der Karrierefuehrer.at

Bewerbungsverfahren: Der Ablauf

Da die meisten Bewerbungsverfahren in der Regel relativ ähnlich ablaufen, und sich häufig nur in wenigen Details unterscheiden, lassen sich die nun folgenden Verfahrensabläufe praktischerweise auf nahezu jedes Unternehmen anwenden. Im ersten Schritt prüft die Firma anhand einer internen Bedarfsanalyse, in welcher Abteilung neue Mitarbeiter benötigt werden. Diese Informationen werden dann zusammen mit einem Anforderungsprofil an die Personalabteilung (auch Human Resources genannt) weitergeleitet. Im nächsten Schritt formuliert der verantwortliche Personaler beziehungsweise Recruiter dann eine Stellenanzeige samt ausführlicher Jobbeschreibung, die zum Beispiel in (Tages-)Zeitungen oder auf verschiedenen Job-Portalen im Internet veröffentlicht wird. Gut zu wissen: Je länger die ausgeschriebene Bewerbungsfrist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sehr viele Bewerbungen eingehen – und die Antwort dementsprechend lange auf sich warten lässt.

Sobald die festgesetzte Bewerbungsfrist abgelaufen ist, werden alle eingegangenen Bewerbungen gesichtet. Hier findet in der Regel bereits eine erste Vorauswahl (meist eine Einteilung in A-, B- und C-Kandidaten) statt. Tipp:
Um nicht bereits schon hier zu scheitern, sollten die Bewerbungsunterlagen sauber, vollständig und ohne Rechtschreibfehler sein. Außerdem sollte man darauf achten, dass man den korrekten Ansprechpartner nennt, das Anschreiben auf die ausgeschriebene Stelle anpasst und der Lebenslauf nach Möglichkeit keine Lücken aufweist. Nach dem Auswahlverfahren verschickt die Personalabteilung dann sowohl die Absagen als auch die Einladungen zu einem Vorstellungsgespräch.

Gut zu wissen:
Hin und wieder werden ausgeschiedene Kandidaten als sogenannte Nachrücker im System hinterlegt, da diese möglicherweise in naher Zukunft für eine andere Position interessant werden könnten.

Was kann beiim Auswahlverfahrens schief gehen?

Um im Bewerbungsverfahren möglichst weit zu kommen, sollte man auf einige wichtige Dinge achten. Dazu gehört einerseits eine rundum gelungene, fehlerfreie und komplette Bewerbung. Falls dem Personaler hingegen Grammatik- oder Rechtschreibfehler, unvorteilhafte Formulierungen, falsche Formatierungen oder das Fehlen wichtiger Dokumente oder Inhalte (beispielsweise im Lebenslauf) auffallen, landet die Bewerbung meist direkt auf dem Absagestapel und die Einladung in das Assessment Center bleibt dann leider aus.

Gleiches gilt in der Regel auch dann, wenn die Bewerbungsunterlagen nicht innerhalb der angesetzten Frist eingereicht werden, oder die Bewerbung respektive der Bewerber selbst schlicht und einfach nicht zu dem Anforderungsprofil des Unternehmens passen. Und wer die Bewerbung per E-Mail versendet, sollte zudem darauf achten, dass die Anhänge (Lebenslauf, Zeugnisse etc.).

In einer PDF-Datei zusammengefasst werden und nicht zu groß sind. Darüber hinaus gilt es den Spam-Ordner im Auge zu behalten, da die Antwort des Recruiters sonst unter Umständen übersehen wird.

Hilfreiche Tipps im Bewerbungsverfahren:

Neben den bereits erwähnten Punkten gibt es noch einige weitere Faktoren, die sich auf die Entscheidung der Personalabteilung auswirken können. So zieht beispielsweise ein kreatives Design eher die Aufmerksamkeit des Recruiters auf sich, als eine langweilige Standard-Bewerbung. Außerdem sollte man auf allgemeine Phrasen im Anschreiben verzichten, genauso wie auf langatmige Beschreibungen von Kenntnissen und Fähigkeiten, die eigentlich gar nicht zu dem Job und der damit verbundenen Stellenausschreibung passen.

Darüber hinaus gilt auch bei den Anhängen: Qualität vor Quantität – denn das Abschlusszeugnis der Grundschule hat in einer aussagekräftigen und erfolgversprechenden Bewerbung genauso wenig zu suchen, wie ein zehn Jahre alter Praktikumsbericht. Abschließend noch ein Tipp: Man sollte keinesfalls alles auf eine Karte setzen und sich nur bei einem einzigen Unternehmen bewerben. Stattdessen empfiehlt sich die Bewerbung auf möglichst viele passende Stellen, um die eigenen Chancen zu erhöhen. Und im Optimalfall kann man sich dann sogar den Job aussuchen, der am besten zu einem passt.

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